Wintergemüse wie Feldsalat und Spinat gedeihen auch bei niedrigen Temperaturen und bieten in der Küche wertvolle Nährstoffe. Ob im Freiland oder in geschützten Folientunneln und Gewächshäusern – der Winteranbau sorgt für frisches, saisonales Gemüse direkt aus dem eigenen Garten. Ein paar Tipps und Tricks dazu verraten wir dir in diesem Artikel.
Winteranbau und Permakultur: Ein harmonisches Zusammenspiel für nachhaltiges Gärtnern
Der Winteranbau fügt sich gut in die Prinzipien der Permakultur ein, einer nachhaltigen Garten- und Landwirtschaftsmethode, die natürliche Kreisläufe nutzt und den Boden ganzjährig gesund und fruchtbar halten will. Permakultur, eine Kombination aus den Wörtern „permanent“ und „Agrikultur,“ zielt darauf ab, Ökosysteme zu schaffen, die sich möglichst selbst erhalten und wenig Eingriffe erfordern. Dabei geht es um das Zusammenspiel von Pflanzen, Tieren und Boden, um ein nachhaltiges Gleichgewicht herzustellen und Ressourcen effizient zu nutzen.
Im Winteranbau wird diese Philosophie besonders deutlich, denn auch in den kalten Monaten bleibt der Boden aktiv und geschützt – sei es durch das Mulchen oder den Anbau winterharter Pflanzen, die das Bodenleben fördern und Nährstoffe bewahren.
Wintergemüse wie Feldsalat, Spinat und Zuckerhut bereichern den Boden sogar noch durch ihre tiefen Wurzeln. Diese lockern die Bodenstruktur und verhindern, dass der Boden durch Regenfälle ausgewaschen wird. Gleichzeitig bieten Pflanzenreste und Mulchmaterial Schutz für das Bodenleben, das auch im Winter für einen gesunden Boden sorgt. Durch die natürliche Überwinterung und das Nutzen der kühlen Temperaturen reduziert sich der Pflegeaufwand, während die Pflanzen gedeihen und den Garten vital halten – perfekt im Sinne der Permakultur.
Herausforderungen beim Winteranbau: Erfahrung und Geduld gefragt
Der Anbau von Wintergemüse ist nicht immer so einfach. Es braucht Erfahrung, eine gute Planung und oft auch etwas Geduld, um sich an die wechselhaften Bedingungen des Winters anzupassen. Besonders das Wetter kann jedes Jahr anders sein – mal gibt es milde Winter, die das Wachstum begünstigen, und mal setzen Frost und Schnee dem Gemüse mehr zu, als erwartet.
Auch Schädlinge sind im Winter nicht völlig ausgeschlossen. Zwar sind die meisten Insekten in der kalten Jahreszeit weniger aktiv, aber Läuse können auch bei niedrigen Temperaturen auftreten und den Pflanzen zusetzen. Zusätzlich machen Nagetiere wie Mäuse es sich in den Beeten gemütlich und erfreuen sich an der Ernte. Gerade Mulchmaterial oder warme Tunnel bieten ihnen ideale Verstecke. Hier hilft es, regelmäßig auf Befall zu kontrollieren und eventuell Schutzmaßnahmen zu ergreifen.
Einfach mal stehen lassen
Ein Tipp für die kalte Jahreszeit ist es, manche Gemüsepflanzen einfach stehen zu lassen. Viele späte Sorten wie Porree, Sellerie, Pak Choi oder Winterkohlarten wie Grünkohl und Rosenkohl sind so robust, dass sie auch ohne Schutz draußen überwintern können. Selbst Wurzelgemüse wie Möhren oder Rote Bete können bis zur Ernte in der Erde bleiben. Das bietet nicht nur den Vorteil einer unkomplizierten Lagerung, sondern gibt dem Boden auch zusätzliche Nährstoffe, wenn Pflanzenreste zurückbleiben.
Diese Herangehensweise ist Teil eines nachhaltigen und experimentellen Gärtnerns. Jeder Winter ist anders, und ein bisschen Ausprobieren gehört dazu – mit der Zeit gewinnt man wertvolle Erkenntnisse, welche Sorten und Methoden im eigenen Garten am besten funktionieren.
Foto: Christina Häublein
Die besten Wintergemüsesorten für Garten und Teller
Einige Sorten sind speziell an die Kälte angepasst und verlieren durch die niedrigen Temperaturen sogar bittere Geschmacksstoffe, sodass sie besonders mild und zart schmecken. Die Bandbreite an geeigneten Sorten ist ziemlich groß und in den letzten Jahren ist die Sortenvielfalt für den Winteranbau stetig gewachsen. Immer mehr Hobby- und Profigärtner beschäftigen sich mit dem Thema. Damit du einen guten Einstig findest, haben wir fünf Sorten herausgesucht, die sich als besonders unkompliziert erwiesen haben.
1. Spinat – der Klassiker unter dem Wintergemüse
Spinat ist ein beliebtes Blattgemüse, das bei niedrigen Temperaturen besonders gut gedeiht. Mit seinem milden, nussigen Geschmack passt er zu vielen Gerichten und lässt sich vielseitig verwenden. Wir lieben ihn roh im Salat oder gekocht als Beilage. Ein früher Herbstanbau sorgt dafür, dass Spinat im Winter gut verwurzelt ist.
Spinat kann im Sommer direkt ausgesät werden und wächst den ganzen Winter über.
2. Zuckerhut – der wintersüße Salat
Zuckerhut, auch als Winterendivie bekannt, ist ein besonders frostharter Wintersalat, der von November bis in den März hinein geerntet werden kann. Die robusten, länglichen Köpfe überstehen leichten Frost problemlos und man kann sie im Beet belassen, bis sie benötigt werden. Zuckerhut besitzt einen leicht bitteren Geschmack, der jedoch durch kalte Temperaturen milder wird und damit gut zu winterlichen Gerichten passt.
3. Feldsalat und Rapunzel – Vitaminreiche Bodendecker
Feldsalat, oft auch als Rapunzel bezeichnet, ist ebenfalls frosthart und eine perfekte Wahl für den Winteranbau. Der Salat wächst flach am Boden, weshalb er sich gut mit Mulch schützen lässt, wenn der Frost besonders hart zuschlägt. Feldsalat ist reich an Vitaminen und verleiht jedem Wintergericht eine frische, grüne Note. Im Gewächshaus kann er ganzjährig angebaut werden.
Im Permakultur Garten tauchen diesen kleinen Pflänzchen überall auf, wenn sie einmal etabliert sind. Durch das Ausreifen der Samen im Sommer sät sich der Salat immer wieder selber aus.
Ein großer Vorteil dieser Methode: die Pflanzen keimen und wachsen zu dem Zeitpunkt, wie es für sie an die Natur angepasst ist und die Wetterbedingungen stimmen.
Auch in der Natur finden wir Rapunzeln auf Wiesen und an Feldrändern in seiner Wildform. Wenn du sie einmal identifiziert hast, wirst du überrascht sein, wo sie überall auftauchen.
4. Kerbel – winterhartes Küchenkraut
Kerbel ist vielleicht nicht das bekannteste Küchenkraut, aber kommt mit kalten Temperaturen erstaunlich gut klar und ist sehr unkompliziert. Kerbel ist ein aromatisches Kraut mit einer leichten Anissonte, das den Winter unbeschadet übersteht und in der Küche als vielseitige Zutat eingesetzt werden kann. Besonders im Winter ist er ein wertvoller grüner Akzent, der Suppen, Salaten und Saucen eine feine, würzige Note verleiht. Kerbel benötigt wenig Pflege und kann sowohl im Freiland als auch im Gewächshaus gezogen werden.
5. Postelein – Zartes Blattgemüse für geschützten Anbau
Postelein ist eine echte Bereicherung für den Winteranbau. Am besten gedeiht er im geschützten Anbau, etwa im Folientunnel, wo er größere Blätter ausbildet. Sein milder, leicht nussiger Geschmack macht ihn ideal für Salate oder als Gemüsebeilage.
Winteranbau: Freiland oder Folientunnel?
Beim Winteranbau stellt sich die Frage, ob das Gemüse im Freiland oder im geschützten Folientunnel bzw. Gewächshaus angebaut wird. Beide Methoden haben ihre Vorteile:
• Freilandanbau: Wintergemüse im Freiland ist frosthart und widerstandsfähig. Für die richtige Pflege ist Mulchen eine gute Methode, um das Gemüse zu schützen und den Boden vor Frost zu bewahren. Feldsalat und Spinat gedeihen im Freiland oft besonders gut und sind wenig pflegeintensiv.
• Folientunnel oder Gewächshaus: Der geschützte Anbau unter Folie oder Glas hat den Vorteil, dass das Gemüse vor starker Kälte und Nässe geschützt ist, was gerade bei empfindlicheren Pflanzen wie Salaten hilfreich ist. Allerdings muss im Tunnel oder Gewächshaus regelmäßig gegossen werden, da der Regen die Pflanzen nicht erreicht.
Winterliche Gartenpflege: Tipps für eine gesunde Ernte
Damit das Wintergemüse beim Anbauen gut gedeiht, gibt es einige einfache Pflegemaßnahmen, die die Pflanzen unterstützen und die Ernte sichern.
• Mulchen: Das Abdecken des Bodens mit einer Mulchschicht schützt die Wurzeln vor Frost und sorgt für eine gleichmäßige Bodentemperatur. Besonders geeignet ist Stroh oder Laub.
• Regelmäßiges Gießen im Folientunnel: Auch im Winter darf das Gießen nicht vergessen werden, vor allem im Gewächshaus und Folientunnel. Ideal ist das Gießen an frostfreien Tagen, um die Bodenfeuchtigkeit zu halten.
• Gezielte Ernte: Im Winter ist das Gemüse oft langsamer im Wachstum. Daher empfiehlt es sich, nur bedarfsorientiert und vorsichtig zu ernten, um den Pflanzen genügend Blätter und Substanz für die kalte Jahreszeit zu lassen. Beim Ernten von Wintergemüse ist es wichtig zu beachten, dass das Gemüse nicht bei Frost geerntet werden sollte. Die Blätter und Stängel können durch die gefrorene Feuchtigkeit beschädigt werden und werden nach dem Auftauen welk. Deshalb ist es ideal, mit der Ernte zu warten, bis das Gemüse aufgetaut ist – so bleiben Blätter und Kräuter knackig und frisch.
Praktische Helfer für den Wintergarten: Gartengeräte und Schüsseln zur Ernte
Im Winter ist die richtige Ausrüstung besonders wichtig. Unverzichtbar bei kälteren Temperaturen sind gute Gartenhandschuhe. Im daheeme Shop bieten wir
Gartenhandschuhe aus Naturkautschuk an. Die sind nicht nur praktisch, sondern auch nachhaltig, da sie aus Bio-Baumwolle und fair gehandeltem, FSC-zertifiziertem Naturkautschuk hergestellt sind.
Die robusten
Krumpholz-Gartengeräte bieten eine wertvolle Hilfe bei der Bodenbearbeitung und sind auf Langlebigkeit ausgelegt. Für eine lange Verwendung sollten diese nach jeder Verwendung von Erdresten gereinigt werden und nicht draußen im Nassen liegen bleiben. Zur platzsparenden Lagerung können die Krumpholz Gartengeräte mit einem Loch am Stiel aufgehängt werden. Für die Ernte und das Lagern des Wintergemüses sind die stilvollen und praktischen
Emaille-Schüsseln ideal, da sie sich leicht reinigen lassen und die Frische des geernteten Gemüses bewahren.
Wintergemüse anbauen ist nicht schwer und ist eine hervorragende Möglichkeit, auch in der kalten Jahreszeit frisches und gesundes Grün zu genießen. Sorten wie Spinat, Rapunzeln, Posteilen und Kerbel bieten Nährstoffe und Abwechslung, die gerade im Winter wertvoll sind.